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Bremen wird Hazyland

Kabel Hazyland berichtet von der Eröffnungsfeier der Freien Erlebniswelt Hazyland.

Was macht eine Stadt, die am Verschwinden ist? Eine Stadt, die mit kleineren und größeren Kampagnen, mit Events und Festivals immer wieder interessante Versuche unternommen hat, ihr öffentliches Ansehen zu verbessern? Eine Stadt, deren Großprojekte eines nach dem anderen abgehakt sind, inklusive der dafür verwendeten Investitionsvolumen? Eine Stadt, die unterdessen lästige Ausgaben für gemeinschaftliche und soziale Infrastrukturen minmalisiert und die sich auch sonst konsequent ihrer üblichen Tätigkeitsbereiche entledigt? Was macht so eine Stadt, wenn der Vermarktungsrausch der Fußball-WM woanders stattfindet? Ladenöffnungszeiten liberalisieren? Überall öffentliche Videoleinwände zur Übertragung der Spiele aufbauen? Nein, das sind letztlich zu kleine und zu wenige Sandkörner, die der eigentlichen Größe dieser Stadt nicht angemessen sind. Etwas Neues und Großartiges muß her, um dieser Stadt ihren Platz in der Weltgeschichte zu sichern: Bremen, von dem hier die Rede ist, erfindet sich neu und verwandelt sich zu Hazyland, der Freien Erlebniswelt. Aus einem hanseatischen Stadtstaat wird eine zukunftsorientierte Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Bewohner sind als quasi natürliche Interessensgemeinschaft integriert, die an Erfolg wie Risiko dieser Neuerfindung beteiligt werden. Wir berichten mit einer Liveübertragung von den Eröffnungsfeierlichkeiten, werfen einen Blick auf diesen unerhörten Befreiungsschlag im mühseligen Wettkampf der Städte und schildern die schönen und schillernden Facetten einer völlig neuen, völlig anderen Stadt.

// ein projekt der hazyland investitions gesellschaft (hig) in kooperation mit city.crime.control (c3) umsetzung und realisierung: hazyland culture depositing in zusammenarbeit mit kabel hazyland

texte unter verwendung folgender quellen:
Der Senator für Wirtschaft und Häfen, Hartmut Perschau:
Durch Bürokratieabbau Investitionen beschleunigen und Arbeitsplätze schaffen, Pressemitteilung vom 28.8.2003 (/PresseKonferenz)
Der Senator für Wirtschaft und Häfen, Jörg Kastendiek:
Heißer Herbst in Bremen: Rekordübernachtungszahlen im letzten Quartal 2005, Pressemitteilung vom 23.03.2006 (/PresseKonferenz)
Der Senator für Inneres und Sport, Thomas Röwekamp:
Öffentliche Dienstleistungen aus einer Hand - an einem Ort, Pressemitteilung vom 2. 12. 2002 (/PresseKonferenz)
Ein Jahr Bürger-Service-Center in der Bremer Innenstadt, Pressemitteilung vom 8. 12. 2003 (/PresseKonferenz)
Projektbüro Kulturhauptstadt Europas 2010: Kapitel "Brutstätten und Besessene" aus der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 (/CreativeLabReportage)
Radio Bremen:
Erkundungstour (Real Audio), Beitrag vom 15.5.2003 mit Klaus Sondergeld (BIG) und Martin Heller (Kulturhauptstadtbüro) (/PresseKonferenz)
Bremer Investitionsgesellschaft:
Bremer Unternehmerkredit wird stark nachgefragt, Mitteilung vom 18.1.2006, http://www.big-bremen.de/de/news_druckansicht?sv[id]=92561 (/PresseKonferenz)
Bremer Touristik-Zentrale:
Bremen - die Stadt der vielen Gesichter (/PresseKonferenz)
Bremer Arbeitnehmerkammmer:
Sanierung - Neue Leitbilder für die Zukunft Bremens (PDF) ([/MeckinsBerger-Interview])

projektbetreuung: thomas böker, suzanna dagny mohr, angi piplak, anna richter, ulf treger und christian vähling

mit unterstützung von:
stephanie böker und susanne wenthe // clip "investment check bremen"
stefan demming // clip "the mechanism of an economic climate is specified by the government"
jörg fischer // jingle kabel hazyland
martina kock und holger börgatz (c3) // moderation martina kabelberger und holger kabelmeier
michael vollrath // aufsichtsrat der hazyland corporation
norbert bauer // ein-aktien-jobber
henrike, ines, jörn, lisa und michi // hazyland ballett
robert // scriptboy
claudia kapp // kamera pressekonferenz
birga meyer // auto
sandy volz (c3) und manuela wolf (c3)
le tigre für das cover von "i'm so excited" zum hazyland-ballett
medienwerkstatt kulturzentrum schlachthof
flaschenpost walle
künstlerhaus güterabfertigung
zakk
und dem rot-weißen regenschirm von bettina rabitz

website: http://www.hazyland-bremen.de

city.crime.control, Projekte und Interventionen zum Themenfeld Stadt (http://citycrimecontrol.net)

BREMEN WIRD HAZYLAND wurde für die ausstellung HEIMSPIEL in der NGBK in berlin realisiert.

HEIMSPIEL, 3.juni - 9.juli 2006, ausstellung zu corporate WMania, sicherheitswahn, friendly racism, national branding in der NGBK -Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, oranienstraße 25, 10999 berlin. infos: http://www.heimspiel-2006.de, katalog: ISBN 3-938515-02-3

PUBLIC VIEWING

// samstag 22. juli 2006

public viewing mit anschl. eröffnungsfeier in der vip-lounge. 21:00

zakk / klubraum sielpfad 11 / bremen-ostertor

// neue chance für überschuldete kommunen oder sackgasse der stadtentwicklung? aussichten, visionen, risiken und nebenwirkungen des modells hazyland als standortvorteil und weg aus der krise der städte.

Kabel Hazyland berichtet live!

Ausstellungsbeitrag für die "INVASIONEN"

in Hamburg am 4.10.2006

Bremen wird Hazyland city.crime.control

Was macht eine Stadt, die am Verschwinden ist? Die Neuerfindung Bremens als Freie Erlebniswelt Hazyland ist die konsumistische Konsequenz des gescheiterten Gemeinwesens Stadt. Der ehemalige Stadtstaat wird eine zukunftsorientierte Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftung, an deren Erfolg wie Risiko die BewohnerInnen beteiligt werden.

Öffentlichkeit, wie sie dem Modell Stadt zugrunde liegt, wird aufgrund neuer Gesetze wie Hartz IV und die Erosion klassischer Bezugs- und Sozialrahmen zunehmend obsolet. In Städten werden neue, künstliche Gemeinschaften über Großveranstaltungen und Ausschlüsse produziert und kontrolliert. Auch die Körperschaft Stadt ist ein solcher Bezugsrahmen. Ihre neue Identität wird von quasi natürlichen Interessengemeinschaften, bürgerschaftlichem Engagement und sonstigen sozialen Prothesen künstlich auf die gebaute Oberfläche projiziert, durch die das Gesundschrumpfen zum Heilsversprechen stilisiert werden kann.

Kabel Hazyland berichtet live von den Eröffnungsfeierlichkeiten, die das Verschwinden der Stadt bzw. des Städtischen nicht nur strategisch nutzen, sondern auch besiegeln. Doch geht es weniger um das, was tatsächlich verschwindet, als vielmehr um das, was immer noch da ist. Letztlich ist das Verschwinden der Stadt kein Mangel an Politik, sondern deren Überpräsenz.


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